Rundgestrickte Stoffe können anhand verschiedener Faktoren klassifiziert werden, darunter Stricktechnik, Garnart, Stoffstruktur und spezifische Anwendungen. Hier sind einige gängige Klassifizierungen von Rundstrickstoffen:
Single Jersey: Single Jersey ist eine der grundlegendsten und am weitesten verbreiteten Arten von Rundstrickstoffen. Es zeichnet sich durch eine glatte Vorderseite und eine geschlungene Rückseite aus. Single-Jersey-Stoffe verfügen über gute Dehn- und Erholungseigenschaften und eignen sich daher für ein breites Anwendungsspektrum wie T-Shirts, Unterwäsche, Sportbekleidung und Freizeitbekleidung.
Interlock: Interlock-Stoffe sind Doppelstrickstrukturen, die durch das Ineinandergreifen der Maschen zweier Single-Jersey-Stoffe entstehen. Sie haben auf beiden Seiten eine glatte und stabile Oberfläche und sind daher wendbar. Interlock-Stoffe sind dicker, dichter und stabiler als Single-Jersey-Stoffe und bieten eine höhere Festigkeit und Haltbarkeit. Sie werden häufig in Sportbekleidung, Babykleidung, Bettwäsche und Heimtextilien verwendet.
Rippe: Rippenstoffe haben ausgeprägte vertikale Rippen oder Maschenreihen auf beiden Seiten des Stoffes. Sie entstehen durch abwechselnde rechte und linke Maschen in einem vertikalen Muster. Rippenstoffe sind für ihre Dehnbarkeit, Elastizität und hervorragende Elastizität bekannt und eignen sich daher für Manschetten, Kragen, Taillenbänder und andere Anwendungen, bei denen es auf Formbeständigkeit ankommt.
Piqué: Piqué-Stoffe zeichnen sich durch eine erhabene oder strukturierte Oberfläche aus, die durch zusätzliche Garne oder Stichmuster entsteht. Sie haben oft ein wabenartiges Aussehen. Piqué-Stoffe werden häufig für Poloshirts, Sportbekleidung und Freizeitkleidung verwendet, da sie Atmungsaktivität, feuchtigkeitsableitende Eigenschaften und eine strukturierte Ästhetik bieten.
French Terry: French Terry-Stoffe weisen Schlingen oder Flor auf der Rückseite des Stoffes auf und haben eine glatte Oberfläche. Diese Konstruktion sorgt für Feuchtigkeitsaufnahme, Weichheit und Wärmeisolierung. French-Terry-Stoffe sind beliebt für Sweatshirts, Hoodies, Loungewear und Activewear.
Jacquard: Jacquard-Stoffe sind aufwendige Rundstrickstoffe mit aufwendigen Mustern oder Designs. Diese Designs werden mit speziellen Jacquard-Strickmaschinen erstellt, die die Bearbeitung einzelner Maschen zur Bildung von Mustern ermöglichen. Jacquardstoffe werden für verschiedene Anwendungen verwendet, darunter Bekleidung, Heimtextilien und Polstermöbel.
Velours: Veloursstoffe haben eine weiche und plüschige Textur, die durch das Durchschneiden der Schlaufen auf einer Seite des Stoffes entsteht. Sie sind für ihr luxuriöses Gefühl bekannt und werden häufig in Loungewear, Bademänteln, Polstermöbeln und hochwertiger Bekleidung verwendet.
Darüber hinaus wird die Struktur einer Rundstrickware durch die Anordnung dieser Maschen und die spezifische Stricktechnik bestimmt. Hier sind die wichtigsten Elemente der Struktur von Rundstrickwaren:
Maschenreihen: Maschenreihen beziehen sich auf die horizontalen Maschenreihen einer Rundstrickware. Jede Reihe wird durch eine vollständige Drehung der Stricknadeln oder Haken gebildet. Die Anzahl der Maschenreihen bestimmt die Höhe bzw. Länge des Stoffes in vertikaler Richtung.
Wales: Wales sind die vertikalen Maschenreihen in einer Rundstrickware. Jedes Maschenstäbchen stellt eine Schlaufe in einer bestimmten vertikalen Position dar. Die Anzahl der Maschenstäbchen bestimmt die Breite bzw. den Umfang des Stoffes in horizontaler Richtung.
Stich: Ein Stich ist eine Grundeinheit der Stoffstruktur. Es wird durch ineinandergreifende oder ineinandergreifende Schleifen gebildet. Es können verschiedene Sticharten verwendet werden, wie z. B. rechte Maschen (die durch Ziehen einer Schlaufe durch eine andere Schlaufe entstehen) oder linke Maschen (die durch das Ziehen einer Schlaufe durch eine andere Schlaufe entstehen). Durch die Anordnung und Kombination dieser Stiche entstehen unterschiedliche Texturen, Muster und Eigenschaften im Stoff.
Maschenlänge: Die Länge der Maschen einer Rundstrickware kann je nach gewünschter Stoffbeschaffenheit variieren. Längere Schlaufen können für mehr Dehnbarkeit und Elastizität sorgen, während kürzere Schlaufen zu einer dichteren und stabileren Stoffstruktur beitragen können.
Stärke: Die Stärke bezieht sich auf die Anzahl der Nadeln oder Haken pro Zoll in einer Rundstrickmaschine. Sie bestimmt die Feinheit oder Grobheit der Stoffstruktur. Eine höhere Stärke erzeugt einen feineren Stoff mit kleineren Stichen, während eine niedrigere Stärke zu einem gröberen Stoff mit größeren Stichen führt.
Stichdichte: Die Stichdichte bezieht sich auf die Anzahl der Maschen pro Zoll in einem rundgestrickten Stoff. Es beeinflusst die Dicke, das Gewicht und das Gesamterscheinungsbild des Stoffes. Eine höhere Stichdichte führt zu einem dichteren und kompakteren Stoff, während eine geringere Stichdichte zu einem offeneren und atmungsaktiveren Stoff führt.
Stoffvarianten: Rundgestrickte Stoffe können Variationen in ihrer Struktur aufweisen, um bestimmte Designeffekte oder funktionale Eigenschaften zu erzielen. Bei Rippenmustern wechseln sich beispielsweise rechte und linke Maschen ab, um erhabene Rippen zu erzeugen, während bei Biesenmaschen eine Schlaufe vorübergehend an Ort und Stelle gehalten wird, ohne dass eine neue Masche gebildet wird. Diese Variationen können zu unterschiedlichen Texturen, Mustern, Dehneigenschaften und optischen Effekten im Stoff führen.
Die Struktur von Rundstrickwaren kann durch Anpassung der Stricktechnik, des Stichtyps, des Garntyps, der Spannung und der Maschineneinstellungen manipuliert werden. Diese Faktoren ermöglichen ein breites Spektrum an Stoffstrukturen, Texturen und Eigenschaften und machen das Rundstricken zu einer vielseitigen Methode zur Herstellung verschiedener Stoffarten für unterschiedliche Anwendungen.